Geschichte von Erching

 

Erching zählt zu den ältesten urkundlich
erwähnten Ortschaften im Landkreis Freising.
Im Jahre 750 bekam Bischof Josef (748-764)
von der begüterten Familie der Fagana
Erching zum Geschenk. Über dieses Ereignis
berichtet der Freisinger Geschichtsschreiber
Carl Meichelbeck in seiner Chronik von 1724:

"Im dritten fahr Tassilonis, Christi im
750sten hat Beschoff Joseph durch Bitt
abermahl seiner Kirchen in merckwürdiges
erworben. Es hatte diser Bischoff
wahrgenommen / was gestalten sich nächst
Erching / so jenseits der Isar 3. Stund
oberhalb Freysing entlegen / eine
ungemaine grosse Ebene befinde / welche
jedoch von niemand genutzet wurde / in
dem man doch allerorten eine große
Menge Vich waiden / und großen Nutzen
schaffen könnte."

Dieser Schenkungsbrief wurde von dem
späteren Freisinger Bischof Atto geschrieben
und von Herzog Tassilo beurkundet. Erching
gehörte bis zur Säkularisation dem Hochstift
Freising.

Über die landwirtschaftliche Nutzung gibt das
älteste Urbar des Hochstifts um 1180
Auskunft, die Kapelle ist bereits in der
Konradinischen Matrikel 1315/16 bezeugt, das
Schloß um 1400.

Der heutige Bau erhielt unter Fürstbischof
Albrecht Sigismund um 1652 seine Gestalt, die
Kapelle wurde 1672 der heiligen Walburga neu
geweiht. Schloß und Kapelle präsentieren sich
auch heute noch so, wie der Hofmaler

Valentin Gappnigg für den Fürstbischof
Johann Franz Eckher sie 1699 gemalt hat.
Bereits damals hat ein breiter, runder
Wassergraben dieses Ensemble umgeben, der
auf dem Bild kaum zu erkennen ist. Die alten
Nebengebäude wurden im 19. Jahrhundert
von den Nachbesitzern abgerissen. Nach der
Säkularisation wurde das gesamt Gut Erching
am 4. August 1803 als "baufälliges und
unbenützbares Landschloß" von Gotthard
Schmid ersteigert.

1829 erwarb der Geheimrat Joseph von
Utzschneider das Gut Erching und errichtete
hier ein Mustergut, auf dem er den Kartoffel-
und Rübenanbau einführte und eine
Zuckerfabrik betrieb. Danach wechselten die
Besitzer noch mehrmals, bis Josef Selmayr
das Gut Erching kaufte. Dieses Ereignis ist im
Glas-Fenster rechts vom Eingang der Kapelle
festgehalten.

" Im Jahre 1898, am 1. Mai, erwarb dieses
Schloß Josef Selmayr aus Bogenhausen,
Landrat von Oberbayern und
Gemeindebevollmächtigter der Haupt- und
Residenzstadt München von den Freiherrn
von Münch'schen Relikten.'"

Seit dieser Zeit ist das Gut Erching bereits in
der 5. Generation im Besitz der Familie
Selmayr.

 

Tassilo und Daniela Selmayr
 

 

 

  webmaster@erching.de